Jeden Sonntag um 17:15 Uhr feiern wir unsere Gottesdienste in den Räumen der Stadtmission, Lenaustrasse 4, 12047 Berlin. (U8 Schönleinstrasse oder U7/U8 Hermannplatz);
16:45 Uhr Ankommen, Kaffee, Tee, Kuchen, Gespräche;
17:15 Uhr Gottesdienst
Jeden Sonntag um 17:15 Uhr feiern wir unsere Gottesdienste in den Räumen der Stadtmission, Lenaustrasse 4, 12047 Berlin. (U8 Schönleinstrasse oder U7/U8 Hermannplatz);
16:45 Uhr Ankommen, Kaffee, Tee, Kuchen, Gespräche;
17:15 Uhr Gottesdienst
1. DAS EVANGELIUM
a) Was ist das Evangelium?
Das „Evangelium“ bedeutet übersetzt so viel wie „Gute Nachricht“. Was das Evangelium zu einer guten Nachricht macht, lässt sich am besten so auf den Punkt bringen: „Den, der ohne jede Sünde war, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch die Verbindung mit ihm die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können.“ (2Kor 5, 21)
Das Evangelium sagt, dass wir so schuldig, verloren und hilflos sind, dass nur das Leben und Sterben Jesu Christi uns retten kann. Gleichzeitig betont es, dass wir durch Jesus mehr geliebt und angenommen sind, als wir uns je vorstellen können. Wenn wir auf ihn und sein Werk, anstatt auf unsere eigene Leistung vertrauen, sind wir in Gottes Augen vollkommen gerecht gesprochen.
Doch jetzt hat Gott euch mit sich versöhnt durch den Tod, den Christus in seinem irdischen Körper auf sich nahm. Denn Gott möchte euch zu Menschen machen, die heilig und ohne irgendeinen Makel vor ihn treten können und gegen die keine Anklage mehr erhoben werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass ihr euer Leben auch weiterhin fest und unerschütterlich auf das Fundament des Glaubens gründet und euch durch nichts von der Hoffnung abbringen lasst, die Gott euch mit dem Evangelium gegeben hat. (Kol 1, 22-23)
Was das Evangelium so einzigartig macht ist die Tatsache, dass es einerseits einem Legalismus und Moralismus, andererseits aber auch einer Beliebigkeit widerspricht. Weder gute Taten, noch mangelnde gute Taten ändern etwas an unserer Erlösungsbedürftigkeit. Beides sind Wege um Jesus Christus als Retter abzulehnen – beides sind Wege um selbst die Kontrolle über das Leben zu behalten. Das Evangelium hinterfragt damit gleichermaßen unsere Verfehlungen wie auch unsere guten Taten und verweist am Ende immer auf Christus selbst.
b) Wie das Evangelium verändert
Das Evangelium kreiert in uns ein völlig neues Selbstbild, weil es unsere Bedeutung und unseren Wert mit der Liebe Christi verknüpft. Gleichzeitig sehen wir immer klarer, wie groß unsere Verfehlungen im Angesicht von dieser Liebe sind. Diese Spannung wird für uns im Kreuz Christi aufgelöst und schafft in uns den Wunsch, ein verändertes Leben zu führen. Das Evangelium verändert dabei einfach alles: Es überwindet Grenzen zu anderen Menschen, auf die wir vielleicht sonst herabsehen würden und bringt sie uns nahe. Es überwindet psychologische Probleme, weil es unseren Selbsthass und unsere Selbstzentriertheit hinterfragt und mit Liebe begegnet. Es zerschlägt unsere persönlichen Fassaden, weil wir nun ganz offen zugeben können, wer wir wirklich sind. Wir wünschen uns, dass das Evangelium jeden Bereich des Kreuzbergprojekts motiviert und verändert – insbesondere wie wir Menschen zu Veränderung motivieren, ihnen in Lebensfragen zur Seite stehen, wie wir Gottesdienst feiern und wie wir mit Kritik umgehen.
Die Bibel nennt viele praktische Auswirkungen, die das Evangelium auf unser Leben hat. Wir müssen verstehen, dass das Evangelium nicht nur einen Weg aufzeigt wie wir das „Reich Gottes[1] erben“ können, sondern dass es DIE Kraft ist, Glaubenswachstum zu erleben.[2]
Für alle diese Eigenschaften (s. Fußnote) können wir große Begeisterung entwickeln und wünschen uns, dass sie in ihrer ganzen Schönheit und Vollkommenheit im Kreuzbergprojekt sichtbar werden. Wir halten jede dieser Eigenschaften für gleich wichtig und dennoch gebietet es unser Kontext (KB/NK), einige hervorzuheben, die für das Kreuzbergprojekt eine besondere Bedeutung haben.
Unser Ziel ist es, dass wir als Kreuzbergprojekt gemeinsam lernen und uns dafür einsetzen gastfreundlicher, großzügiger, versöhnender, offener, dienender und hoffender (in Bezug auf das Reich Gottes in KB/NK) zu werden.
2. REICH-GOTTES-FOKUS
Das „Reich Gottes“ ist ein fester biblischer Terminus, den man am besten so erklären kann: Das RG tritt dadurch in Kraft, dass Christus auf die Welt gekommen ist und stellvertretend für alle am Kreuz gestorben ist (s. Erklärung zum Evangelium). Die Bibel spricht vom RG einerseits als eine zukünftige (noch nicht realisierte) Wirklichkeit – das was man wohl langläufig mit „Himmel“ umschreibt. Andererseits beinhaltet das RG aber auch eine aktuelle Realität, die mit dem Kommen Christi begonnen hat. Diese Realität gilt für jeden, der als Christ lebt. Das konkrete RG bedeutet, dass Christen schon jetzt den umfassenden Frieden Gottes (sozial und innerlich) in diese Welt bringen sollen.
Im Neuen Testament ist der Handlungsraum des Reiches Gottes nicht nur auf das persönliche Umfeld eines Christen beschränkt, sondern soll vor allem durch Gemeinde sichtbar werden. Als Kreuzbergprojekt haben wir uns daher folgende Ziele gesetzt:
3. KIRCHE IN DER STADT
Im speziellen sehen wir unseren Auftrag darin Kirche für den Stadtteil Kreuzberg/(Nord-)Neukölln zu sein. Deshalb betonen wir an dieser Stelle auch noch mal besonders die Auswirkungen des Reiches Gottes für die Stadt.
[1] Erklärung zum Reich Gottes (s. Punkt 2.) Viele Eigenschaften des RG (und seiner Protagonisten) finden sich in der 2. Fußnote.
[2] Hier eine Auswahl dieser Eigenschaften, die das Evangelium in uns bewirkt: Liebe, Treue, Großzügigkeit Vertrauen, Glauben, Hoffnung, Freude, Gastfreundschaft, ein dienendes Herz, Demut, Dankbarkeit, Versöhnendes Handeln, Frieden, Freiheit, Gebet, Gemeinschaft, Einheit, Nähe zueinander, voneinander lernen, sich umeinander sorgen, Güte, Freundlichkeit, Barmherzigkeit, Hilfsbereitschaft, Einsatz für Benachteiligte, Offenheit, bedingungslose Annahme, Akzeptanz von Andersartigkeit, Akzeptanz eines eigenen Tempos – d.h. kein Druck, Lernbereitschaft, Selbstbeherrschung, Geduld, Bußfertigkeit, Sündenerkenntnis, Mut, Gerechtigkeit, Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit: Wir finden verständliche Erklärungen und Begründungen für das, was wir tun, Unterordnung
Der Winter war lang und kalt, der Frühling kommt. Rauf auf´s Rad. Da wird Berlin doch gleich viel schöner. Oder fährt Dein Rad nicht oder nicht so, dass es Spaß macht?
Das Kreuzbergprojekt bietet am Samstag, den 23. März ab 11 Uhr einen Frühlings-Fahrrad-Check-Crash-Kurs an.
Melde Dich bei Michi an, komm mit Deinem Rad in die (Kreuzberger) Zossener Straße 5 und lerne Dein Fahrrad fit zu machen.
Und hier endlich eine Mailadresse zum Anmelden: michi@kreuzbergprojekt.de
Suchet der Stadt Bestes (…) und betet für sie zum Herrn; denn wenn´s ihr wohlgeht, so geht´s auch euch wohl.
Jeremia 29, 7
Das ist ein Vers aus der Predigt vom Sonntag, als unser Gottesdienst in der „Lust aufs Land“-Halle der Grünen Woche stattfand.
Verantwortung für mein Umfeld zu übernehmen, ist schwieriger, als über das zu meckern, was mir negativ auffällt. Erstmal erscheint es mir als Erleichterung, dass ich „nur“ zum Beten aufgefordert werde. Denn die Probleme in meinem Umfeld sind so komplex, dass ich mich ziemlich ohnmächtig fühle.
Die Mieten steigen. Ein Schreibwarenladen muss deswegen nach 20 Jahren aufgeben. Die Flüchtlinge am Oranienplatz machen mit großen Plakaten auf ihre schwierige Situation aufmerksam. Im Radio wird berichtet, dass es an Unterkünften für obdachlose Eltern mit Kindern mangelt. Ein Mann erschießt seine Ex-Freundin, mitten in unserem Lebensumfeld. – Und das sind alles nur die aktuellen Nöte. An Drogenkonsumenten oder bettelnde Menschen sind wir ja schon längst gewöhnt.
Man könnte sagen, wir entziehen uns der Verantwortung als Mitbürger, wenn wir „nur“ beten, statt irgendetwas zu tun. Vor einiger Zeit habe ich das kleine Buch von Shane Claiborne „Gott antwortet anders“ gelesen. Der Originaltitel sagt mehr über den Inhalt: „Becoming the answer to our prayers“. Ich werde aufgefordert, darüber nachzudenken, was ich selbst dafür tun kann, dass meine Gebete für die Nöte der Stadt „erhört“ werden. Das ist eins der Geheimnisse des Gebetes: dass es mich verändert. Während ich mit meinem Stoßgebet für die sichtlich überforderte Mutter mit den zwei kleinen Kindern in der U-Bahn eigentlich „nur“ meiner Ohnmacht Ausdruck geben wollte, biete ich ihr im Anschluss meinen Platz an. Beten und Tun hängen enger zusammen, als ich denke. Und ein weiteres Geheimnis des Gebetes ist, was Gott ansonsten noch daraus macht. Mir gefällt die Vorstellung, an positiven Veränderungen beteiligt gewesen zu sein – wenn wir für den Erhalt der Prinzessinnengärten ein Gebet gesprochen haben, und dann vom ermutigenden Verlauf der Verhandlungen hören. Die Welt ist eben undurchschaubar komplex und einen Teil zu ihrem Verlauf trägt unser Gebet bei.
Zum Schluss ein Satz von Jesus, der für´s Beten Werbung macht:
Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun.
Johannes 14,14